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Erlangen, 12.-14 Dez. 2014
Gemeinsame Tagung des FV Geschichte der Physik sowie der AG Philosophie der Physik in der DPG und des Zentrums für Literatur und Naturwissenschaft (ELINAS) an der Universität Erlangen
Im Rahmen von ELINAS fand am Wochenende vom 12.-14. Dezember die Tagung „Argumente und Rhetorik in der Physik“ statt, die zusammen mit dem FV Geschichte der Physik sowie der AG Philosophie der Physik (in der DPG) abgehalten wurde. Obwohl der thematische Rahmen der Tagung viel präziser als der der Gründungstagung gehalten war, wurde durch die Spannweite der abgedeckten Fragestellungen gezeigt, wie weit das Feld ist und wie heterogen die verschiedenen Interpretationen der Thematik „Argumente und Rhetorik“ sind. Die Vorträge behandelten unter anderem die Rhetorik und Argumentation einzelner Physiker, in ganzen Diskursen (wie der Problematik von auftretenden Divergenzen), im Dritten Reich, in populärwissenschaftlichen sowie unterhaltenden Filmen und in noch vielen weiteren Kontexten. Die angeregten Diskussionen zwischen den Vorträgen, viele Ideen für das weitere Vorgehen von ELINAS in der Abschlussdiskussion und zahlreiche neue Interessenten liesen erkennen, dass es dem Bestreben Physik und Literatur in Verbindung zu bringen nicht an produktivem Potential mangelt. Die Tagung wurde durch eine Lesung des Schriftstellers Raoul Schrott abgerundet.
Tagungsbericht von Herrn Prof. Dr. Christian Sinn
Interaktive Karte: Tagungsort, Anreise und Hotels
Angekündigung in den Erlanger Nachrichten vom 10.12.2014
Physik, Literaturwissenschaft und Argumentationsanalyse haben mehr miteinander zu tun als man auf den ersten Blick annehmen könnte: zum einen waren Figuren der Physikgeschichte immer wieder Thema literarischer Auseinandersetzung (von Dürrenmatts Physiker oder Kipphardts Oppenheimer bis zu Frayns Copenhagen), zum anderen liessen sich umgekehrt viele Physiker von Denkfiguren aus der Literatur inspirieren (so etwa Niels Bohr von der Figur des dänischen Studenten aus einer Novelle von Poul Martin Møller bei der Entwicklung seines Komplementaritätsprinzips). Es gibt jedoch noch weit engere Querbezüge, denen auf dieser Tagung gezielt nachgegangen werden soll:
In der Physikgeschichte ebenso wie in der Wissenschaftstheorie oder Literaturwissenschaft haben wir immer wieder Erzeugnisse aus diesen argumentativen und rhetorischen Kontexten vor uns, allerdings oft ohne selbst das komplette Handwerkzeug zu beherrschen, mit dem man diesen Quellen analytisch begegnen kann. An ausgewählten Beispielen wollen wir auf dieser Tagung daher kennenlernen, wie solche Analysen aus historischer, philosophischer, argumentationstheoretischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive aussehen können. Dabei werden der Analyse von rhetorischen und didaktischen Figuren in der Physik, und wie diese in der Literatur aufgenommen werden, einer internen Analyse der Argumentstruktur in fachlichen Publikationen gegenübergestellt werden, um auszuloten, in welchem Verhältnis inhaltliche Argumentation und rhetorische Darstellung zueinander stehen, ob sie sich etwa überhaupt scharf trennen lassen. Wir wollen die Möglichkeiten, die Chancen und auch die Grenzen derartiger Verfahren ausloten und insbesondere auch erkunden, wie sie stärker als bisher fruchtbar miteinander kombiniert werden könnten, um so die an dieser Stelle kontraproduktive Trennung unserer vier Disziplinenfelder ein Stück weit zu überwinden. Dabei stehen wir in Resonanz zu anderen Bemühungen in diese Richtung, etwa der British Society for Literature and Science, den alljährlichen Studientagen für Literatur und Wissenschaftsgeschichte und Initiativen des Arbeitskreises Literatur und Physik in Erlangen, an dem u.a. das Dept. Germanistik und Komparatistik sowie das Institut für theoretische Physik im Verbund mit anderen Kollegen beteiligt sind und die jetzt auch zur Gründung von ELINAS geführt haben.
Als Hauptvortragende haben zugesagt:
Wir bitten um die Einreichung von Vorschlägen für Vorträge (30 min. + 15 min Disk.) mit 1 S. Abstract bis 15. Jan. 2014 per email an lehmkuhl@caltech.edu
Tagungsort ist die Orangerie des Schlosses. Es befindet sich an den Schlossgarten von Erlangen angrenzend:
Für Ihre Übernachtungen haben wir in folgenden drei Hotels Kontingente reserviert. Alle drei Häuser sind jeweils vom Tagungsort in fünf Gehminuten erreichbar:
(Hier noch einmal der Link zur interaktiven Karte.)