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Liebe Freunde von ELINAS, Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch mit unserem dritten Newsletter möchten wir Sie über neueste ELINAS Aktivitäten und über einschlägige Veranstaltungen unserer Kooperationspartner zum Thema „Literatur- und Naturwissenschaften“ informieren.
Gerne möchten wir Ihnen den zweiten Sammelband der ELINAS-Reihe zu Literatur- und Naturwissenschaften im Walter de Gruyter Verlag vorstellen: „Quarks and Letters: Naturwissenschaften in der Literatur und Kultur der Gegenwart“, der aus einer Ringvorlesung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hervorging. Wir danken allen Autorinnen und Autoren für Ihre Beiträge!
Zudem möchten wir Sie auf die Ausschreibung zum Thema „Dunkle Energie“ aufmerksam machen. Die „Dunkle Energie“ steht im Mittelpunkt der zweiten Ausgabe der 2015 gegründeten Literaturzeitschrift „Seitenstechen“ aus dem jungen Homunculus-Verlag. ELINAS ist Mitherausgeber dieser Zeitschriftenausgabe. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie die Ausschreibung so weit wie möglich verbreiten.
Gerne verweisen wir auch auf die Calls for Papers und Tagungen der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte, der Academia Europaea in Freiburg, der British Society for Literature and Science und der OMETECA, der Society for Humanities and Sciences.
Mit den besten Wünschen für die anstehenden Semesterferien wünschen viel Spaß bei der Lektüre Aura Heydenreich, Klaus Mecke und das ELINAS-Team
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Band II der ELINAS-Schriftenreihe bei De Gruyter: Quarks and Letters. Naturwissenschaften in der Literatur und Kultur der Gegenwart Erschienen: November 2015 ISBN: 978-3-11-040654-2
Fragen und Antworten der Hirnforschung, Quantenmechanik oder Evolutionstheorie gehen in Romane ein und Physiker oder Biologen verwenden rhetorische Sprachbilder, um ihre Erkenntnisse zu vermitteln oder sogar erst zu generieren. Dass literarische und wissenschaftliche Interessen sich nicht nur überschneiden, sondern im Kern eins sind, das war zu Keplers, Lichtenbergs oder Goethes Zeiten noch selbstverständlich. Sie wieder allgemein so sichtbar zu machen, wie sie es für zahlreiche Autoren der Gegenwartsliteratur – etwa Richard Powers, Thomas Lehr oder Raoul Schrott – stets geblieben ist, daran arbeiten in einer ungewöhnlichen Kooperation die Erlanger Departments für Physik und für Germanistik im Forschungszentrum ELINAS. Die Beiträge der Reihe widmen sich einerseits naturwissenschaftlichen Themen in literarischen Texten – etwa in Romanen des Amerikaners Richard Powers, der Chinesin Can Hue oder des Deutschen Raoul Schrott. Sie beleuchten andererseits aber auch, welche Rolle Ästhetik in Literatur und Naturwissenschaften spielt
Aura Heydenreich und Klaus Mecke: Literatur- und Naturwissenschaften – Wissenskulturen in Wechselwirkung: Plädoyer für eine interaktionale Diskurszone zwischen den epistemischen Gemeinschaften
Teil I: Physik und Mathematik — Rhetorik und Ästhetik der Wissenschaftssprache
Klaus Mecke: Zahl und Erzählung. Metaphern in Erkenntnisprozessen der Physik Abstract: Es soll der Versuch unternommen werden, die naturwissenschaftliche Beschreibung von Phänomenen als einen metaphorischen Prozess zu begreifen, der durch Messerzählungen die Übertragbarkeit quantitativer Begriffe auf unterschiedliche physikalische Erfahrungsbereiche ermöglicht. Naturgesetze können dann als ,synonyme quantitative Metaphern‘ verstanden werden, ohne ontologisch auf Objekte einer realen Welt und ihre Eigenschaften Bezug nehmen zu müssen. Durch diese erkenntnistheoretische Perspektive wird nicht nur die Bedeutung von Metaphern für die naturwissenschaftliche Forschung deutlich, sondern sie ermöglicht es auch, naturwissenschaftliche Erkenntnisse, insbesondere Formeln, stilistisch als Tropen einzusetzen.
Bernadette Malinowski und Winfried Thielmann: Wissenschaftssprache in Literatur und Wissenschaft Abstract: Wissenschaft bildet aufgrund ihrer spezifischen Erfordernisse eine besondere Sprachlichkeit aus: Wissenschaftssprache. Im Verlauf literarischer Wissenschaftsrezeption finden Wissenschaft sowie ihre Sprachlichkeit Eingang in literarische Texte. Diese Gegenstände werden in dem folgenden Beitrag – von Bernadette Malinowski aus literaturwissenschaftlicher Sicht und von Winfried Thielmann aus sprachwissenschaftlicher Sicht – beleuchtet. Die Spezifik wissenschaftlicher Sprachlichkeit zeigt sich insbesondere darin, dass wissenschaftliche Erfordernisse – etwa die Verhandlung wissenschaftlicher Basistätigkeiten – mit gemeinsprachlichen Ressourcen bedient werden, die vor allem im Bereich des wissenschaftlichen Streitens eine einzelsprachen- und wissenschaftskulturspezifische Nutzung erfahren. Zugleich sind es genau diese Spezifika, die bisher weder in der Sprachwissenschaft noch in der (natur-)wissenschaftlichen Reflexion der sprachlichen Voraussetzung von Wissenschaft nennenswerte Beachtung erfahren haben. Hingegen erweist sich bei der Betrachtung weniger Passagen aus Darwins Origin of Species, dass dieser Text erhebliche Anleihen bei Verfahren literarischer Textgestaltung macht und ein – typisch angelsächsisches – eristisches Arsenal aufbietet. Die einleitenden Passagen von Gottfried Kellers Sinngedicht machen überdies deutlich, dass in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts die Literatur – im Gegensatz zur Wissenschaft – längst zu einem zentralen Ort für wissenschafts- und wissenschaftssprachkritische Positionen geworden ist.
Dirk Vanderbeke: Überlegungen zur Ästhetik in der Literatur und in den Naturwissenschaften Abstract: Seit den Anfängen der neueren Wissenschaftsgeschichte im siebzehnten Jahrhundert und der damit einhergehenden Forderung nach einer einfachen und neutralen Wissenschaftssprache wird die ästhetische Wahrnehmung traditionell der Literatur und der Kunst zugeordnet, während die Wissenschaft nicht nach Schönheit, sondern nach Wahrheit strebt. Diese einfache Trennung wird allerdings von Vertretern beider Bereiche infrage gestellt. So wie es in der Literatur auch immer um die Suche nach einer Wahrheit ging, so finden sich auch in der wissenschaftlichen Arbeit Momente und Phänomene, Theorien und mathematische Gleichungen, die ein ästhetisches Empfinden hervorrufen und als schön wahrgenommen werden. Diese Erfahrungen und ihre Bedingungen sollen im Folgenden untersucht und dabei mit ästhetischen Konzepten der Literaturwissenschaft in Verbindung gesetzt werden.
Holger Helbig: Reduktion und Rhetorik. Über die Bedeutung von Dingen in Ausstellungen Abstract: Ein und dasselbe Ding kann als Exponat in verschiedenen Ausstellungen verschiedene Bedeutungen annehmen: Mithilfe ein und desselben Dings lassen sich ganz unterschiedliche Themen darstellen oder Aussagen machen. Was ein Exponat in einer Ausstellung bedeutet, hängt wesentlich von zwei Kontexten ab: von dem, aus dem es als Ding entnommen wird, und von dem, in den es als Exponat gesetzt wird. Verallgemeinernd lässt sich sagen, dass die Inszenierung in der Ausstellung den ursprünglichen Kontext reduziert und den neuen Kontext rhetorisch auflädt. Von dieser Annahme ausgehend wird ein Beschreibungsmodell für die Strategien musealer Präsentation entwickelt und am Beispiel eines Ananaspräparats in zwei Ausstellungen erprobt.
Manuel Illi: Die Mathematik beim Wort nehmen – der Poesie die Zahl geben. Deutschsprachige Lyrik und die Sprache der Mathematik Abstract: In lyrischen Texten wird bisweilen der Sprachgebrauch aus Wissenschaften und Mathematik adaptiert. Der Beitrag untersucht zunächst, ob von einer speziellen ,Sprache der Mathematik‘ in gerechtfertigter Weise gesprochen werden kann und worin deren besondere Merkmale bestehen. Anhand von Gedichten Hans Magnus Enzensbergers, Hans Manz’, Oskar Pastiors, Max Benses und Thomas Sibleys wird anschließend exemplarisch aufgezeigt, in welcher Art und Weise Elemente der mathematischen Wissenschaftssprache als Mittel lyrischer Sprachgestaltung Einsatz finden.
Aura Heydenreich: Kosmos oder Chaos? Die Rettung der Phänomene im Text-Labyrinth. Platons Kosmologie und Eudoxos’ Astronomie in Raoul Schrotts „Finis Terrae“ (1995) Abstract: Raoul Schrotts Roman Finis Terrae setzt Platons kosmologische Mythen aus Politeia und Timaios zur Beschreibung der Schöpfung der Welt zu poetologischen Modellen, wie dem Diskursmodell des Labyrinths, zur Beschreibung der Schöpfung des literarischen Werks ins Verhältnis. Somit führt er vor, wie die Strukturen des Werks aus den Schöpfungsmythen der Welt hervorgehen. Aufgezeigt werden sollen im Folgenden die Strukturmodelle, die dem Roman zugrunde liegen und die – so die These – gleichzeitig poetisch-mythischer und mathematisch-naturwissenschaftlicher Herkunft sind: Platons Kosmologie und Eudoxos von Knidos’ Astronomie. Ziel ist es, darzustellen, wie sich diese Modelle im literarischen Text palimpsestartig aufeinanderschichten und dabei das Spiel des Kalküls und des Zufalls, des Chaos und der Symmetrie reinszenieren, das jedem Mythos inhärent ist, der die Schöpfung nacherzählt, wie auch jedem theoretischen Modell, das die Kontingenz der Schöpfung durch erklärende Ordnungsstrukturen zu berechnen sucht.
Teil II: Biologie und Hirnforschung – Evolution und Menschenbilder
Caroline Welsh: Das Gehirn in Wissenschaft und Gegenwartsliteratur. Alternativen zum neurobiologischen Konstruktivismus Abstract: Der Beitrag untersucht wissenschaftliche und literarische Gegenentwürfe zum neurobiologischen Konstruktivismus und fragt nach poetologischen und anthropologischen Implikationen der Hirnforschung. Der erste Teil hebt anhand von Thomas Fuchs’ Kritik amcartesianischen Erbe der kognitiven Neurowissenschaften und seiner Neuverortung von Subjektivität innerhalb des lebenden Organismus sowie den Ausführungen von Aris Fioretos und Durs Grünbein zur Literatur als ,alternativer Hirnforschung‘ die Bedeutung der subjektiven Innenperspektive für die Einbettung neurobiologischen Wissens über das Gehirn in anthropologisch relevante Kontexte hervor. Im zweiten Teil werden zwei Gehirngedichte Grünbeins aus der Schädelbasislektion wissensgeschichtlich aus ihrer bisherigen Zuordnung in den Kontext des neurobiologischen Konstruktivismus herausgelöst und zur Erforschung der Bedeutung subkortikaler Hirnareale im Rahmen der Neurochemie und Psychopharmakologie der 1980er Jahre in Beziehung gesetzt.
Antje Kley und Karin Höpker: Literatur und Wissen. ‚Life Science‘ und ‚The Pursuit of Happiness‘ in Richard Powers’ „Das größere Glück“ (2009) Abstract: Was leistet die Gegenwartsliteratur für die Reflexion von Wissensproduktion, ihrer medialen Vermittlung und ihrer gesellschaftlichen Relevanz? Eine Lektüre von Richard Powers’ Wissenschaftsroman Generosity: An Enhancement (dt. Das größere Glück) geht diesen Fragen exemplarisch nach. Der Text entwirft eine fiktionale Welt, in der das Streben nach Glück – ,The Pursuit of Happiness‘ – zur vorherrschenden gesellschaftlichen Logik geworden ist. In einem Kräftefeld aus Optimierungszwängen und weitreichender Ökonomisierung des Sozialen sind Medizin und Industrie auf die Bedürfnisprofile individueller Endverbraucher zugeschnitten, die sich selbst zum unternehmerischen Projekt geworden sind. Powers’ Roman zeigt eine biomedizinisch geprägte Gesellschaft, in der ein Denken in zukünftigen Wahrscheinlichkeiten und statistischer Distribution eine expandierende Dynamik aus Selbstermächtigung und biopolitischer Selbstregulierung antreibt. In einem erzählerischen Experiment bricht der Roman eine Lanze für einen bewussten Umgang mit der Kontingenz von Welterklärungsmodellen und mit den ethischen und politischen Implikationen, die sich ergeben, wenn wir spezifischen Formen der Wissensproduktion Erklärungshoheit einräumen.
Patrick Müller: Evolutionstheorie und Darwins Glaubenskrise(n) in Harry Thompsons „This Thing of Darkness“ (2005) Abstract: Der Beitrag untersucht zunächst die Forschungslage zu den religiösen Implikationen Darwin’scher Evolutionstheorie und unternimmt vor diesem Hintergrund eine vertiefte generische Einordnung von Harry Thompsons historischem Roman This Thing of Darkness. Darauf aufbauend legt die eingehende Analyse des Texts zunächst eine sich in den Dialogen zwischen Darwin und dem Kapitän der HMS Beagle, Robert FitzRoy, entwickelnde, intellektuelle Tour de Force frei, die die verschiedenen Argumente für und wider den biblischen Schöpfungsmythos sowie die Darwin’sche Evolutionstheorie schonungslos entwickelt. Dabei zeigt sich, dass neben dieser ideenhistorischen Komponente auch die narrativen Implikationen der unterschiedlichen Welterklärungsmodelle verhandelt werden: Neben einer deutlichen, mit postkolonialer Theoriebildung im Einklang stehenden Kritik an (nicht nur) britischer Kolonialpolitik leuchtet der Text auch das jeweilige Potential religiös motivierter, teleologischer Handlungsverläufe oder aber auf wissenschaftlichem Weltverständnis beruhender, nichtlinearer Plots aus. Jedoch wird trotz der Tatsache, dass der Text den Triumph Darwin’scher Theorie anhand des Scheiterns der Ideale FitzRoys nachzeichnet, kein Erklärungsmodell bevorzugt. Vielmehr wird deutlich, dass eine das Konfliktpotential zwischen Religion und Wissenschaft betonende, einseitige Weltsicht sich fundamentaler Einsichten beraubt, die der jeweils anderen zuzuschreiben sind.
Harald Neumeyer: Frank Schätzings „Der Schwarm“ (2004) und die ‚terra incognita‘ Tiefsee Abstract: Der Aufsatz fragt nach der Beziehung zwischen Frank Schätzings Meeresroman Der Schwarm und den aktuellen Meereswissenschaften. In einem ersten Schritt werden dazu die Gegenstände, Rahmenbedingungen, Problemlagen und Argumentationsfiguren der Meeresforschung vorgestellt. In einem zweiten Schritt wird nachgewiesen, dass Schätzings Roman keineswegs nur an die Inhalte der Meereskunde anschließt, sondern auch methodische Probleme und taxonomische Lücken, technische Voraussetzungen und die spezifische Perspektivik, Schlussverfahren und Explikationsmuster der Meeresforschung verhandelt. Dieses ,wissenschaftliche Erzählen‘, das sein eigenes Nicht-Wissen mitthematisiert, wird indes im Laufe des Romans von einem ,mythischen Erzählen‘ abgelöst, das mit der Erfindung der Yrr eine intentionale Instanz imaginiert, die innerhalb der fiktionalen Konstruktion des Romans ein totales Wissen um alle von der Tiefsee ausgehenden Katastrophen ermöglicht.
Monika Gänßbauer: Von Goldlaufkäfern und Bilharziose. Ein Blick in das literarische Werk der chinesischen Autorin Can Xue Abstract: Der folgende Beitrag geht den Verbindungen zwischen Wissenschaft und Literatur in den Werken der chinesischen Gegenwartsautorin Can Xue nach und wird sich ihrem Werk aus einer sinologischen Perspektive annähern. Im chinesischen Kontext gab es keine Literature and Science-Debatte, wie wir sie aus dem euro-amerikanischen Sprachraum kennen. In der Volksrepublik China liegt eine deutlich anders geprägte gesellschaftliche und literarische Situation vor, was nicht bedeutet, dass in China keine Auseinandersetzung mit Fragen von Literatur und Wissenschaft stattfände. Can Xues Werk zeigt eine sehr subtile Auseinandersetzung mit solchen Fragen. Und darüber hinaus: Denn anders als der Westen kam China mit einer Ausdifferenzierung wissenschaftlicher Spezialdisziplinen erst im Zuge des gewaltsamen Eindringens der Westmächte im neunzehnten Jahrhundert in Berührung. Zuvor herrschten in China andere Kategorien für die Erfassung von Realität und Wissen. Can Xues Werk nun lässt nicht nur eine Faszination für biologische und medizinische Begriffe erkennen, es setzt sich auch mit dem traditionellen kosmologischen Spekulationssystem auseinander, ebenso wie sie Elemente des in der Volksrepublik China bis heute dominierenden marxistisch-maoistischen Diskurses und der bis heute verbreiteten Wissenschaftsgläubigkeit, kritisch-ironisch reflektiert. Dies zeichnet ihr Werk besonders aus.
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Ausschreibung des Schreibwettbewerbs der Zeitschrift Seitenstechen #2 (Ausgabe 2016) zum Thema „Dunkle Energie“
Liebe Autorinnen und Autoren,
nach einer erfolgreichen Seitenstechen #1 bereitet der homunculus verlag nun die zweite Ausgabe seiner Literaturzeitschrift vor. Diese entsteht in Kooperation mit ELINAS, dem Erlanger Zentrum für Literatur und Naturwissenschaft, welches als Mitherausgeber der #2 fungiert. Thema der Ausgabe 2016 ist: Dunkle Energie. Hierzu eine kurze Einführung von Dr. Aura Heydenreich, Gründungsmitglied von ELINAS:
95% der Quellen gravitativer Kräfte im expandierenden Universum sind nicht bekannt. 73% davon sind die fiktive Entität der heutigen Kosmologie: Dunkle Energie. Sie erscheint notwendig, um das heutige Standardmodell der Kosmologie als gültig annehmen zu können, doch wir wissen nicht, was sie ist. Ihre Existenz wird nur deshalb angenommen, weil eine ihr zuschreibbare Wirkung messbar ist: die beschleunigte Expansion des Universums. Die Dunkle Energie ist damit die größte Unbekannte der heutigen wissenschaftlichen Kosmologie. Alle bisherigen Versuche der experimentellen Astro- und Teilchenphysik, der Allgemeinen Relativitätstheorie und der Quantenfeldtheorie, diese zu verstehen, widersprechen sich. Könnte man die Natur der Dunklen Energie bestimmen, würde sie uns wertvolle Hinweise auf die vergangene und zukünftige Entwicklung des Universums geben, zu der es bis heute unentscheidbar unterscheidbare Szenarien gibt: Big Chill, Big Rip … Leerstellen wie diese reizen die Füllungsfreiheit literarischer Schöpfung.
Wir suchen für die Zeitschrift (bevorzugt unveröffentlichte) belletristische Texte oder Textauszüge, welche das astrophysikalische Phänomen der Dunklen Energie und seine literarische Auslegung konkret, motivisch oder assoziativ behandeln – das Ungewisse, das Unergründbare, die Idee vom Anfang, das Energetische vereinen sich in jenem Modell. Einschränkungen gibt es weder hinsichtlich des Genres noch der Textform (Lyrik, Prosa, Dialoge, dramatische Szenen, Visuelle Poesie, Emblematisches usw. – gerne auch illustriert).
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Seminar: Geschichte der Physik Zeit: Di 16:00 - 18:00 Ort: SR 01.683 (im Physikum, Staudtstr. 7)
Ziel des Seminars ist, wichtige Arbeiten aus der Geschichte der Physik zu lesen, zu verstehen und in den historischen Kontext einordnen zu können. Die Auswahl orientiert sich an der ersten Einführung zentraler Begriffe und Naturgesetze wie z.B. Entropie (Clausius, Boltzmann), Feld (Faraday) oder Relativität (Galilei, Einstein), aber auch an der ersten mathematischen Modellbildung wichtiger Theorien wie der Elektrodynamik (Maxwell), der Gravitation (Einstein) oder der Quantendynamik (Heisenberg). Relevante Experimente werden genauso angeführt wie wichtige Anwendungen. Das Seminar bietet damit einen Überblick über die Physikgeschichte. Ein präzises begriffliches bzw. konzeptionelles Verständnis der Physik ist eine notwendige Voraussetzung, um die oft noch suchenden Formulierungen in ihrer Bedeutung verstehen zu können.
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BSLS Annual Conference 2016 Date: 7.-9. April 2016 Place: University of Birmingham
The eleventh annual conference of the British Society for Literature and Science will take place at the University of Birmingham, from Thursday 7 April until Saturday 9 April 2016.
Keynote talks will be given by Professor Harriet Ritvo (MIT), Professor Sharon Ruston (University of Lancaster), and Professor Alice Roberts (University of Birmingham).
The BSLS invites proposals for twenty-minute papers, or panels of three papers, on any subjects within the field of literature and science.
In addition, we are hoping to put together sessions with looser, non-traditional formats, and would welcome proposals from any person or persons interested in making presentations of approximately ten minutes from notes rather than completed papers. Our hope is that the latter format will encourage longer Q&A sessions with more discussion. If you have a topic or research area which would suit such a discussion, we would also like to hear from you.
The 10th European Society for Literature, Science and the Arts Conference. Theme: Control Time: June 14-17, 2016 Place: Stockholm
International Conference of the Academia Europaea: Symmetry, Proportion and Seriality. The Semantics of Mirroring and Repetition in Science and the Arts Date: 26.-28. May 2016 Place: University of Freiburg
Symmetry is one of the key factors in a variety of sciences and humanities subjects. Equations must be symmetrical; in architecture symmetry is a basic design feature; linguists discover iconic and symmetrical relationships in their objects of study; in chemistry and physics symmetrical and asymmetrical designs play an important role; in music and all the arts symmetry is often considered the basis of aesthetic quality. There are also several types of symmetry that one might want to distinguish. Symmetry can be set off against, but also paired with, two other features that play a similar role in the sciences and the arts: proportion and seriality. Exact symmetry in some instances is too neat, too boring, or simply not possible, yet a set of proportional relationships may be deemed crucial to a particular effect. Proportion can thus be regarded as a more general framework that allows one to set items in relationships to one another, with symmetry being the most perfect of these relationships. The visual arts, especially film and dance, employ proportion and symmetry as kinetic rather than merely static modes. As regards seriality, it is a recursive application of symmetry and repetition, but also a type of design that operates dynamically rather than statically. Besides its obvious relevance to the arts in experiments in seriality in (post)modernist painting, music and literature, seriality plays a central role in mathematics and physics.
The high-profile speakers at this conference come from a wide range of discipline and they share a commitment to cross-disciplinary dialogue. They will compare concepts of symmetry, proportion and seriality across the humanities-sciences divide; they will explore the historical dimensions and changes in taste that affect the understanding of these terms and concepts; they will discuss them as culture-specific phenomena, comparing ideas of symmetry and proportion across different global cultures; finally, they will explore why it is that symmetry is so important to our minds and our language, indeed to the design of our bodies and brains.
The conference is organized into three sections, each starting off with a plenary lecture and extended plenary discussions between speakers from different disciplines. Speakers at this conference include scholars from the fields of musicology, theoretical physics, literary studies, art history, neuroscience, and theatre and performance studies. Please see the space below for the full conference programme.
Symposium der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte (53. Jahrstagung): Wissenschaft schreiben Date: 5.-7. May 2016 Place: Düsseldorf
Schriftlichkeit stellt für die Wissenschaften ein wesentliches Charakteristikum in ihrer Selbst- und Fremdwahrnehmung dar. Praktisches, theoretisches, ordnendes, experimentelles, gesammeltes und anderes Wissen wird über das Schreiben kodiert, normiert und letztendlich als Wissenschaft überliefert. Der besondere Wert des Schriftlichen gilt für alle Wissenschaften und jede einzelne wissenschaftliche Disziplin hat in der Geschichte ihr eigene Formen des Schreibens gefunden und entwickelt. Diese reichen von stark formalisierten Graphemen bis hin zu von Neologismen geprägten komplizierten Satzkonstruktionen. Das Jahressymposium der GWG wendet sich nun genau dem Prozess des Schreibens von Wissenschaft zu. Schreibtechniken, Schreibformen, Formalismen, Terminologien und der Weg vom Gegenstand zur Schrift stellen nur einen kleinen Ausschnitt des Spektrums dar, das unter dem Titel „Wissenschaft schreiben“ verhandelt werden soll. Das Verständnis von „Wissenschaft“ in der Figur des „Wissenschaft Schreibens“ fassen wir nicht nur für dieses Symposium bewusst breit und inklusiv, um möglichst viele Formen der wissenschaftlichen Schriftlichkeit erfassen zu können. Die Beiträge des Symposiums sollen neben der Geschichte der Medizin-, Naturwissenschafts- und Technikgeschichte auch andere Wissenschaften wie z.B. die Geschichte der Rechtswissenschaften, Musikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft umfassen. Auf diese Weise hoffen wir, neben einer Reihe von Besonderheiten und Einzelfallstudien zu einem umfassenden Verständnis des Schreibens von Wissenschaft zu gelangen. Wie schon in den letzten Symposien möchte die GWG zusätzlich zu dem von eingeladenen Referentinnen und Referenten bestrittenen Programm wieder die Möglichkeit bieten, Vortragsvorschläge einzureichen, die sich des Rahmenthemas in innovativer und kreativer Weise annehmen. Mögliche Themen sind - Formen der Schriftlichkeit in den Wissenschaften wie zum Beispiel Texte, Grapheme oder Symbole - Die Formalisierung von Schreibprozessen - Narration und Narrative in der Geschichte der Wissenschaften und ihren schriftlichen Repräsentationen - Das Be-, Um- und Ein-Schreiben von wissenschaftlichen Themen, Inhalten und Motiven in „außerwissenschaftliche“ Texte sowie die Übernahme bestimmter Schreibformen aus „außerwissenschaftlichen“ Texten in die Wissenschaften Besonders gewünscht sind konkrete Fallstudien, die sich an die theoretischen Debatten zum Schreiben in den Wissenschaften anschließen. Die Auswahl erfolgt nach Sichtung der Abstracts durch den Vorstand und Beirat der GWG. Gerade junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möchten wir zur Bewerbung mit einem Beitrag ermutigen, da das Symposium die Chance bietet, auch laufende Forschungsvorhaben einem Expertenpublikum zur Diskussion zu stellen.
Folglich bitten wir um Einreichung von Vortragsvorschlägen. Bitte senden Sie Ihre Vorschläge als Worddatei (Schrift Arial 11, 1.5 zeilig, maximal 350 Worte) zusammen mit dem Autorennamen und Institutionszugehörigkeit bis zum 15.02.2016 an den Schriftführer der Gesellschaft Prof. Dr. Philipp Osten (p.osten@uke.de).
XIV Ometeca Conference—State of the Art/Working Session on the Relations between the Humanities and Science in the Hispanic World Date: 6.-9. April 2016 Place: The University of North Carolina at Chapel Hill (USA)
The Call for Papers, Registration Form, and Lodging information for the conference are available at the Ometeca Institute’s new website: http://ometeca.org (under those tabs). The extended deadlines for receipt of e-mailed abstracts or panel suggestions is Feb. 26, 2016; for the mailed Registration Form and fee, after notification of acceptance, it is Mar. 7, 2016 (postmarked).
The Ometeca Institute is a non-profit organization devoted to examining the relationship of humanities and science Ometeca: a word from Nahuatl, meaning “two in one”: humanities and science
The Institute’s purposes are: To explore the connections between the humanities and science through our scholarly journal, Ometeca, publications of pamphlets and books, and through workshops and conferences. See “Journal,” “Publications,” and “Conferences: Working Sessions.” To generate theory about a unified view of the humanities and science. This would help create and integrate a new paradigm. To probe the interrelationships of the humanities and science in Hispanic (Spanish American, Peninsular, and U.S. Latin@), as well as Luso-Brazilian literatures and cultures. Such a transdisciplinary focus provides a limitless resource which has not been fully plumbed to date.
Faith — religion, spirituality — is a component of the humanities. Thus, another possible focus for theory, conference papers, etc., is to compare faith and science, since the Ometeca Institute hopes to foster interaction between the humanities and sciences. However, the Ometeca Institute is non-sectarian and ecumenical in a broad sense: it does not espouse any particular view.
Zürcher Forschungsprojekt „conditio extraterrestris“: Kontakt. Lesen und Schreiben im Weltall. Zeit: 23.-25.5.2016 Ort: Alte Sternwarte Zürich
Die zweite Konferenz des SNF-Forschungsprojekts „Conditio extraterrestris“ soll die Interdependenzen zwischen den historischen Konzepten interstellarer Kommunikation und der neuzeitlichen Inspirationspoetik fassbar machen und systematisch einordnen. Sie greift dabei auf die Ergebnisse der Eröffnungskonferenz zurück, die insbesondere der Funktionalisierung der ausserirdischen Einbildungskraft in astronomischen wie literarischen Argumentationen nachgegangen war.
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Albert Einstein-Stipendium 2017
Vergeben vom Einstein Forum und der Daimler und Benz Stiftung
Mit dem Stipendium möchten das Einstein Forum und die Daimler und Benz Stiftung herausragenden jungen Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland die Möglichkeit bieten, ein Forschungsvorhaben zu realisieren, das sich außerhalb ihrer bisherigen Arbeit ansiedelt. Dadurch sollen jene jungen Universalisten gefördert werden, die sich – ähnlich wie Albert Einstein – neben ihren außergewöhnlichen Leistungen in einem spezifischen Wissenschaftsgebiet besonders durch disziplinenübergreifendes Engagement auszeichnen.
Das Stipendium ist verbunden mit einem Aufenthalt im Gartenhaus des Sommerhauses von Einstein in Caputh, der zwischen fünf und sechs Monate dauert. Das Einsteinhaus ist ein sowohl wissenschafts- als auch architekturhistorisch bedeutsamer Ort mit Anbindung an die Universitätsstandorte Potsdam und Berlin. Der/die Stipendiat/in erhält eine Förderung in Höhe von EUR 10.000 sowie die anfallenden Reisekosten.
Bewerber sollten unter 35 Jahre alt sein und einen qualifizierten Hochschulabschluss in einer geistes-, sozial- oder naturwissenschaftlichen Fachrichtung besitzen. Die Bewerbungen für das Jahr 2017 sollten einen Lebenslauf und ein Exposé des im Rahmen des Stipendiums geplanten Projekts (beides in englischer Sprache) sowie zwei wissenschaftliche Referenzen enthalten und bis zum 15. April 2016 eingereicht werden.
Von den Stipendiaten wird erwartet, die während der Monate in Caputh geleistete wissenschaftliche Arbeit angemessen zu dokumentieren. Zur Dokumentation gehört es, einen öffentlichen Vortrag im Einstein Forum und in der Daimler und Benz Stiftung zu halten. Das Stipendium dient allerdings ausdrücklich nicht der Fertigstellung einer bereits begonnenen Arbeit, wie etwa einer Dissertations- oder Habilitationsschrift.
Die Evaluation der Bewerbungen erfolgt nach Qualität, Originalität und Realisierbarkeit der Projektvorschläge sowie nach dem wissenschaftlichen Werdegang des Bewerbers. Hier spielt es keine Rolle, ob bereits eine Promotion begonnen oder abgeschlossen wurde.
BITTE BEACHTEN SIE, DASS DAS STIPENDIUM NICHT FÜR EIN FORSCHUNGSVORHABEN INNERHALB EINER DISSERTATION VERGEBEN WIRD. EINGEREICHTE PROJEKTE MÜSSEN SICH MERKLICH IN INHALT, BEREICH UND FORM VON FRÜHEREN ARBEITEN DES BEWERBERS UNTERSCHEIDEN.
Bewerbungen sind zu richten an:
Prof. Dr. Susan Neiman Einstein Forum Am Neuen Markt 7 14467 Potsdam Germany
For more information, call or fax the Einstein Forum at: phone: +49-331-271780 fax: +49-331-2717827
[Link zur Ausschreibung]
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Impressum: Erlanger Zentrum für Literatur und Naturwissenschaft Prof. Dr. Klaus Mecke, Dr. Aura Heydenreich Staudtstraße 7, Gebäude B3, 91058 Erlangen Falls Sie den Newsletter abbestellen möchten, klicken Sie bitte hier: Abmelden.
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